Nach ihrem Masterabschluss in nachhaltiger Entwicklung hat Friederike Eichhorn in verschiedenen Bereichen gearbeitet – zuletzt für eine Unternehmensberatung. Ganz glücklich war sie in keiner der bisherigen Positionen. „Das war meine dritte berufliche Station, die auf dem Papier gut klang, aber am Ende doch nicht zu mir gepasst hat“, erklärt die Leipzigerin. Da war für sie klar, die Suche nach einem Job will sie dieses Mal anders angehen und sie will sich Zeit dafür nehmen.
Über einen Bekannten erfuhr die zweifache Mutter von Flipped Job Market und meldete sich für einen Kurs in Berlin an. Zwei Wochen lang war sie weg von zuhause – von ihrem Mann und ihren vier und sechs Jahre alten Kindern. „Es hat mir gut getan mich nach so langer Zeit wieder einmal nur auf mich selbst zu konzentrieren“, sagt sie rückblickend.
Gemeinsam mit anderen Kursteilnehmenden beschäftigte sie sich mit der Frage, was sie wirklich gerne macht – für Friederike ein echter Perspektivwechsel: „In der Schul- und Unizeit habe ich bei dem ganzen Leistungs- und Bewertungsdruck ziemlich aus den Augen verloren, was ich wirklich gerne mache. In der Elternrolle kam mir das noch mehr abhanden, weil man sich permanent um den Nachwuchs kümmert und lernen muss die eigenen Bedürfnisse erst einmal hintenanzustellen.“
Durch FJM entdeckte sie ihre Gerne-Felder noch einmal neu: die Freude am Tanzen, Malen und Lesen. „Ich habe wieder viel mehr Kreativität in meinem Leben und lege Wert darauf, dass es noch Dinge jenseits des Kognitiven, Rationalen und Nützlichen gibt, die mir Energie und Freude schenken. Ich habe gemerkt, dass dies wichtige Ressourcen für mich sind, für die lange kein Raum war. Ich habe jetzt wieder einen klaren Kompass, was mir in meinem Leben wichtig ist.“
Im Laufe des FJM-Kurses begann Friederike damit Gespräche zu Themen zu führen, die sie interessieren – vor allem zu Kreislaufwirtschaft. Von der Bandbreite der Perspektiven, die ihr diese Gespräche beschert haben, ist sie begeistert: „Menschen erzählen so gern über ihre Berufe, wenn ein interessiertes Gegenüber zuhört. Ich habe sehr viele Einblicke gesammelt und gleichzeitig mein Netzwerk erweitert.“
Wo diese Gespräche sie hinführen werden, weiß Friederike noch nicht – und genau das ist ihr recht. Sie genießt es, sich für Themen interessieren zu dürfen, ohne dass es direkt um eine Stelle gehen muss – in dem Vertrauen, dass sie so ihren Weg finden wird.